Freitag, 20.03.09

Um sechs Uhr standen wir schon auf. Frederic musste beim Finanzamt anrufen und Astrid bei ihrer Wohnungsbaugenossenschaft, die haben ja bekanntlich am Freitag nicht lange auf. So quälten wir uns früh aus dem Bett und machten unsere Anrufe.

Das Internet der Tankstelle war sehr gut und wir bearbeiteten unsere Internetseite. Wir holten noch unsere endlich wieder frische Wäsche aus der Wäscherei ab und kauften noch ein. Alles hatte irgendwie so lange gedauert, so dass es schon wieder dunkel war als wir zu einem schönen Platz fahren wollten, an dem wir schon mal geschlafen hatten. Der wäre aber schwer zu finden gewesen im Dunkeln, daher standen wir schon wieder an der Tankstelle die Nacht über. Abends gab es in unserem gemütlichen Heimkino Georg noch einen Film zu sehen.

Samstag, 21.03.09

Wir wollten das gute Internet an der Tankstelle noch weiter nutzen am Morgen. Leider machte Frederic irgendeinen Fehler beim Bearbeiten unserer Internetseite und alle Reiseberichte waren gelöscht. Die vielen Tagen an Tankstellen und Internetcafés waren umsonst. Wir ärgerten uns sehr, aber es war leider nicht mehr zu ändern.

Wir verließen San Carlos de Bariloche und fuhren in Richtung chilenischer Grenze. Es war schon dunkel als wir diese erreichten und wollten sie nicht mehr passieren. Daher stellten wir uns kurz hinter der Grenze auf einen schönen Platz an einem See.

Sonntag, 22.03.09

Die Grenzformalitäten gingen recht gut und dauerten nicht zu ewig. Nach der Grenze begann der Nationalpark Puyehue. Es gab einen kurzen Wanderweg zu einen schönen Wasserfall Salto der Indio. Wir wollten auch noch einen weiteren Wasserfall ansehen, den Salto del Princessa. Dieser war jedoch schon ausgetrocknet und man konnte nur das ehemalige Flussbett sehen. Im Park sollte es außerdem heiße Quellen gehen, wonach wir uns auf die Suche begaben. Wie sich herausstellte waren diese Quellen aber nicht das, was wir uns verstellten. Schlammige kleine Erdlöcher mit warmen Wasser neben einem Fluss waren voll mit Menschen. Hier wollten wir nicht baden.

Wir verließen den Park und machten Halt in Entre Lagos um ins Internet zu gehen. Das war hier aber nicht so einfach möglich und frustriert gaben wir auf. Eine Dame in einem Supermarkt empfahl uns einen guten Campingplatz, No Os Olvides. Wir mussten mal wieder dringend duschen. Der Campingplatz war es super. Wir trafen Chilenen, die auch eine VW T3 besaßen. Einer von ihnen sprach sehr gut deutsch und wir bekamen gleich eine Einladung sie in Osorno zu besuchen.

Auf dem Campingplatz gab es viele Apfelbäume mit jetzt reifen Äpfeln. Wir sammelten welche und kochten Apfelmus.

Montag, 23.03.09

Der Campingplatz war toll, es gab hier nicht nur Äpfel, sondern auch Pflaumen und Brombeeren. Im See fanden wir Krebse, doch der Besitzer des Campingplatzes meinte leider sie würden nicht schmecken. Wir nutzten außerdem die Gelegenheit und wuschen Georg schön von außen, das Auto war von den Fahrten durch den Regen und Schlamm total verdreckt. Am späten Nachmittag fuhren wir nach Osorno und machten dort einen Großeinkauf in einem Supermarkt. Im Dunkeln fuhren wir aus der Stadt hinaus. Bei der Straße handelte es sich um eine richtige Autobahn. Diese war den deutschen Autobahnen sehr ähnlich. Es war für uns ein sehr seltsames Gefühl hier nach den ganzen Holperstrecken zu fahren. Wir fanden sogar einen Autobahnrastplatz auf dem wir die Nacht über zwischen LKWs standen.

Dienstag, 24.03.09

Von dem Rastplatz ging es die super Autobahn nach Frutillar. Hier wollten wir Todd und Olli noch einmal wieder treffen. Leider hatten sie noch nicht auf unsere E-Mail geantwortet. Es war schlechtes Wetter und wir beschlossen in ein Restaurant mit WLAN zu gehen um unsere Internetseite zu bearbeiten, zu skypen und E-Mails zu schreiben. Nachdem sich das Wetter etwas gebessert hatte sahen wir uns noch etwas Frutillar an. An den vielen deutschen Namen an den Hotels sah man, dass hierher viele Deutsche ausgewandert waren. Wir fanden eine Konditorei Kuchenladen und aßen dort leckere Torte. Wir sahen ein, dass Todd und Olli schon weiter gefahren sein mussten und machten uns wieder auf den Weg. Abends erreichten wir Pargua, von wo aus die Fähre zur Isla de Gran Chiloé fährt. Wir stellten uns für die Nacht auf einen Berg mit Blick auf das Meer.

Mittwoch, 25.03.09

Von unserem Platz mit der tollen Aussicht auf das Meer konnten wir Seelöwen im Meer springen sehen und auf dem kurzen Weg zur Fähre saßen am Straßenrand mehrere rotköpfige Geier, die sich über Aas hermachten. Zu den interessanten Tieren an diesem Morgen gesellte sich auch noch ein lustiges Insekt, das wie ein Stock aussah und auf Astrids Schuh saß. Die Fähre nach Chiloé legte sofort ab als wir darauf gefahren waren. Auf der Überfahrt durch das Meer sahen wir Seelöwen und Delphine aus dem Meer springen.

Auf Chiloé angekommen ging es sofort die etwas holprige Straße entlang zur Pinguinera. Beim Strand in Puñuhuil, bei der Pinguinera, fuhren wir mit anderen Touristen auf einem Boot hinaus zu den Felsen, auf denen die Pinguine leben (4 000 Pesos/Person). Diese Inseln sind der einzige Ort auf der Welt, auf dem Humbolt- und Magellan-Pinguine zusammen leben. Für die Magellan-Pinguine ist es der nördlichste und für Humbolt-Pinguine der südlichste Punkt, an dem sie vorkommen. Die Magellan-Pinguine ziehen nach ihrer Brutsaison nach Süden und die Humbolt-Pinguine nach Norden. Es waren aber leider nicht mehr viele Pinguine zu sehen. Trotzdem gab es noch viele andere Sachen zu entdecken. Seeottern schwammen umher. Insgesamt gibt es nur zwei Arten von Seeottern, die im Meer zu Hause sind, alle übrigen leben im Süßwasser. Die andere im Meer lebende Seeotterart kommt in Kalifornien vor. Zurück an Land erkundeten wir den Strand und trafen auf Fischer, die gerade aus dem Meer zurück kamen. Sie hatten unter anderem Centollas gefangen und wir kauften vier Stück davon. Beim nächstgelegenen Restaurant wollten wir uns einen große Topf leihen, stattdessen boten sie an die Centollas für uns fertig zu kochen. Beim Aufbrechen der harten Schalen half uns Hector, der Besitzer von dem Restaurant. Die Centollas schmeckten super, waren leider viel zu wenig und waren sehr schwer aus ihrem Panzer zu bekommen. Wir bekamen von Hector das Angebot in seinem Garten die Nacht über zu stehen und das Bad zu benutzen. Abends tranken wir noch mit ihm und seiner Frau Wein. Nach diesem super Tag gingen wir glücklich schlafen.

Donnerstag, 26.03.09

Es war sehr schönes Wetter. Hector machte wieder eine Tour mit anderen Touristen zu den Pinguinfelsen hinaus und wir durften umsonst mitfahren. Die anderen Touristen waren auch Deutsche und wir unterhielten uns gut mit ihnen. Zurück am Strand begegneten wir noch zwei Franzosen, mit denen wir auch eine Weile quatschten. Schließlich verließen wir den schönen Strand und fuhren nach Ancud. Dort besuchten wir die Touristeninformation und machten uns auf den Weg zu mehreren Hostals um nach Leuten zu fragen, die auch Wale ansehen wollten. Von Fischern bei Puñuhuil hatten wir das Angebot bekommen auf das Meer zu fahren um Wale zu sehen. Dieses hatte jedoch seinen Preis und mit mehreren Leute würde es günstiger für uns werden. Wir fanden jedoch niemanden und fuhren aus Ancud hinaus nach Dalcuhue. Hier fanden wir jedoch keinen schönen Stellplatz für die Nacht und standen nur auf einem Parkplatz bei der Fähre nach Anchao.

Freitag, 27. 03.09

Heute war ein Regentag. Wir fuhren von dem Platz bei der Fähre weg nach Castro. Dort besuchten wir einen Handwerksmarkt und gingen in ein Café, da es immer noch regnete. Im Café gab es eine gute WLAN-Verbindung und wir arbeiteten lange an unserer Internetseite. Für die Nacht stellten wir uns an den Hafen. Der Platz war aber sehr schlecht, es handelte sich um die Partygegend und nachts klopfte sogar jemand an unsere Scheibe und weckte uns auf.

Samstag, 28.03.09

Wir wollten frühstücken gehen, doch das schien hier nicht üblich zu sein, denn alle Restaurants und Cafés hatten nicht auf. Wir hatten gehört, dass es neben Puñuhuil noch eine andere Möglichkeit gab Blauwale zu sehen, in Quellon. Daher machten wir uns dorthin auf den Weg, ans andere Ende von Chiloé. In Quellon gab es nicht viel zu sehen. Wir fragten überall herum, wo wir denn Wale sehen könnten. Schließlich erfuhren wir, dass die Wale aufgrund des Vulkanausbruchs in Chaiten ihre Route geändert haben und nicht mehr so dicht an Chiloé vorbei schwimmen. Wale konnten wir hier also nicht sehen.

Wir fuhren in den Nationalpark Chiloé. Gerade noch rechtzeitig bevor es dunkel wurde erreichten wir einen Campingplatz. Hier trafen wir die beiden Franzosen wieder, die wir in Puñuhuil getroffen hatten.

Sonntag, 29.03.09

Wir duschten endlich mal wieder. Astrid schnitt Frederic die Haare. Danach ging es im Nieselregen zum Meer. Das Meer war sehr stürmisch. Überall am Strand gab es Berge von Schaum, was keinen besonders natürlichen Anblick bot. Frederic half noch einem Fischer seine Netze aus dem Meer zu ziehen. Auf dem Rückweg hatte der Regen aufgehört und wir bedienten uns an den vielen vollen Brombeersträuchern am Wegesrand. Wir verließen den Campingplatz und fuhren wieder nach Ancud. Dort stellten wir uns über die Nacht an eine Tankstelle.

Montag, 30.03.09

Ein Vorteil davon auf einer nicht so schönen Tankstelle nachts zu stehen ist, dass wir morgens früher raus kommen. Wir hatten dann auch alle Sachen schön wieder zusammen gepackt und wollten gerade los, als der Motor nicht ansprang. Diesmal waren wir aber sehr verwundert, hatten doch die Autobatterie gar nicht so viel benutzt und sind am Vortag auch viel gefahren. Naja, nachdem wir also alle unsere Sachen wieder ausgeräumt hatten, da der Motor in Georg hinten sitzt und unsere Sachen dort liegen. Ein netter Taxifahrer gab uns Starthilfe und Georg sprang wunderbar an. In Chiloé soll es einen Felsen geben auf dem Seelöwen leben. Wir machten uns auf die Suche danach. Das war gar nicht so einfach, wir fragten viele Leute nach dem Weg. Fast schon hatten wir es aufgegeben, als wir an einen kleinen Hafen ankamen. Dort wollte uns ein Fischer hinaus zu dem Seelöwenfelsen fahren. Wir freuten uns und waren sehr gespannt, leider kam der Fischer ohne sein Boot zurück, die Batterie sei leer. Anscheinend hatten wir heute kein Glück mit Batterien.

Frederic gab aber trotzdem noch nicht auf und fragte hartnäckig weitere Fischer. So kamen wir dann doch noch auf das Meer hinaus in einem kleinen Fischerboot. Auf dem winzig kleinen Felsen, der aus dem Meer herausragte saßen dicht gedrängt drei Seelöwen. Es war gerade Flut, sonst schaut der Felsen weiter aus dem Wasser heraus. Wir kamen sehr dicht an die Seelöwen heran. Zufrieden, dass wir die Seelöwen doch noch zu sehen bekamen fuhren wir nach Ancud. In einen Restaurant aßen wir das typische chilotische Essen Curanto. Das war ein riesiger Teller mit Muscheln, Hänchenfleisch, Wurst, Kassler und Kartoffeln. In das Lokal kamen noch zwei Amerikaner, mit denen wir uns länger unterhielten und Wein zusammen tranken. Die Beiden bezahlten sogar unsere Rechnung, so ein Glück.

Das schöne Essen kam bei Astrid später leider auf dem gleichen Weg wieder raus, wie es rein gekommen war.

Wir fuhren zu einen Platz im Grünen, den wir uns schon vorher gesucht hatten.

Dienstag, 31.03.09

Wir nahmen morgens die Fähre von Chiloé zurück zum Festland. Dort gingen wir in Puerto Montt groß einkaufen, tankten und fuhren wieder nach Frutillar. Hier wollten wir uns mit Nicole und Florian treffen, leider kamen die beiden nicht. Es war aber super Wetter. Man konnte über den See Llannquihue den schneebedeckten Vulkan Osorno und noch drei andere Vulkane sehen. Wir setzten uns ans Seeufer und genossen das Wetter. Zudem gab es freies WLAN an der Promenade, was wir wie immer gut nutzen konnten. Auch nachts standen wir auf den Parkplätzen an der Promenade.

Mittwoch, 01.04.09

Es regnete wieder. So blieben wir morgens länger mit dem Wagen am Seeufer stehen und waren im Internet. Dann rafften wir uns doch auf und besichtigen das deutschte Einwandermuseum in Frutillar. Hier konnten wir ein Landhaus, eine Mühle, eine Schmiede und eine Scheune ansehen, welches Nachbauten der Häuser aus der Siedlungszeit waren. Danach beschlossen wir die Mall in Puerto Montt zu besuchen, um bei dem Regenwetter noch etwas machen zu können. Hier sahen wir uns die Geschäfte dort an, aßen Eis und fuhren auch bald wieder zurück nach Fruttilar um dort wieder an der Promenade die Nacht über zu stehen.

Donnerstag, 02.04.09

Wir nutzten das freie Internet und hofften auf besseres Wetter. Leider war es immer noch stark am regnen. Als wir dann schließlich doch losfahren wollten und alles fertig gepackt hatten, trafen wir noch zwei deutsche Lehrerinnen. Diese kannten wir schon aus Rio Grande in Tierra del Fuego. Wir gingen mit ihnen und ihrem chilenischen Begleiter in die gute Konditorei „Kuchenladen“. Wir aßen Torte zusammen und waren begeistert von dem Schwarzbrot, was man hier kaufen konnte. Die Lehrerinnen und der Chilene besuchten das deutsche Einwandermuseum und wir fuhren Richtung Valdivia. Dort kamen wir spät an und entschieden uns für den Campingplatz Isla Teja.