Freitag, 15.05.09

Gleich morgens fingen wir an unsere Wäsche zu waschen. Das dauerte ewig, da wir ja viel zu viele Sachen hatten. Viel spannendes passierte an diesem Tag nicht mehr, außer dass wir an der Tankstelle Leute trafen, die genau so einen T3 hatten wie wir, Sundari und Khuda. Von ihnen wurden wir auch gleich eingeladen vorbei zukommen. Erst spät wurden wir mit der Wäsche fertig und blieben daher auf der Tankstelle.

Samstag, 16.05.09

Morgens verließen wir die Tankstelle und fuhren in Richtung Los Villos. Dort suchten wir einen Staubsauger, um unser Auto noch einmal erneut auszusaugen. Danach fuhren wir weiter und erreichten nachmittags das Reserva Nacional Las Chinchillas (1600 chilenische Pesos/Person). Hier durften wir auch campen und blieben somit den Rest des Tages und für die Nacht dort.

Sonntag, 17.05.09

Im Reserva National Las Chinchillas besuchten wir morgens das „Nocturama“, hier konnte man Chinchillas, Mäuse und Ratten im Dämmerlicht beobachten. In Chile gibt es nur noch zwei Orte, an denen die chilenischen Chinchillas wild leben, einer davon ist das Reservat, der andere liegt oberhalb von Serena. Die Chinchillas wurden wegen ihres Fells gejagt und bis 1920 wurde 7 Millionen erlegt. Ihre Anzahl wurde so drastisch auf schätzungsweise 2.500-11.000 reduziert. Vier dieser Chinchillas durften wir im „Nocturama“ bei ihrer Fütterung beobachten. Zum Frühstück gab es für sie Apfelscheiben, die die possierlichen Tiere in sekundenschnelle verputzten. Nach unserem Besuch in dem kleinem Zoo machten wir noch eine Wanderung durch das Reserva. Wir waren jetzt wieder so weit im Norden, dass es richtig warm und sonnig war. Der Weg führte durch eine wüstenartige Landschaft vorbei an riesigen Kakteen. Später fuhren wir weiter Richtung Ovalle, kurz vorher ging eine Straße ab zum Monumento Nacional Valle del Encanto (300 chilenische Pesos/Person). Hier gab es auch einen Campingplatz auf dem wir die Nacht über standen.

Montag 18.05.09

Das Valle del Encanto war eine Oase mit einem kleinen Fluss quer durch das Tal. Hier gab es viele Piktogramme, Petroglyphen und Steinmulden (Piedras tacticas) von alten Indianervölkern zu entdecken. Wir klettern auf Felsen umher und versuchten die Zeichnungen und Bilder zu entdeckten. Am Ende des Tals war das Baño del Inca, große Mulden in Steinen, in denen die Indianer gebadet haben sollten. Wir kletterten wieder zurück und fuhren mit dem Auto auf die andere Seite des Tals. Hier gab es auch wieder vieles zu entdeckten, aber nur wenn man auch überall herumkletterte. Anscheinend war das zu viel Kletterei. Beim Hinübersteigen von einem Felsen auf den nächsten, um am besten die Bilder in den Felsen sehen zu können, verletzte Frederic sich an seinem Mittelfinger. Der obere Teil hing schlaff herunter, er wusste selber nicht, wie das passiert war. Die Sehne des letzten Gliedes vom Mittelfinger war gerissen. Wir fuhren schnell nach Ovalle zum Krankenhaus. Das Krankenhaus dort war jedoch überfüllt, aber ein Traumatologe um die Ecke hatte in einer Stunde Zeit. Frederic bekam Röntgenaufnahmen von seinem Finger und eine Schiene. Der Finger war nicht gebrochen, aber mindestens fünf Wochen sollte er die Schiene tragen oder man könnte die Sehne auch operieren. Während Frederic sich beim Arzt behandeln ließ ging Astrid einkaufen. Schlecht gelaunt und sich Sorgen machend ging es zum Nationalpark Fray Jorge, wo wir vor dem Eingang übernachtet.

Dienstag 19.05.09

Morgens fuhren wir in den Nationalpark Fray Jorge hinein, es war eine schwierige Strecke für Georg, aber er meisterte sie gut. Der Park war etwas enttäuschend, da der Rundgang sehr kurz war. Auf unserer kleinen Wanderung wurden wir sehr gekonnt von drei Franzosen erschreckt. Diese waren sehr nett und wir unterhielten uns gut mit ihnen. Danach fuhren wir weiter nach La Serena. Auf der sehr gut ausgebauten Straße dorthin fuhr direkt vor uns ein Wagen nach rechts in einen Graben hinein. Wir hielten sofort an und holten unseren Verbandskasten. Der Familie in dem Auto war nichts passiert, nur das Auto hing im Graben fest. Der Fahrer musste eingeschlafen sein. Wir liehen unser Abschleppseil aus und das Auto wurde mit Hilfe vieler anderer Leute und einem Pickup aus dem Graben gezogen. Nach diesem Schrecken fuhren wir langsam weiter nach La Serena zur Clinica del Elqui. Frederic sprach hier mit einem Arzt, der meinte, dass eine Operation für den Finger nicht notwendig sei, aber eine andere Schiene für den Finger vielleicht hilfreich wäre. Leider war die Schiene in La Serena zur Zeit nicht zu bekommen und wir fuhren nach Vicuña. Völlig überraschend entdeckten wir dort am Plaza den VW-Bus von Sundari und Khuda, die wir ein paar Tage vorher an einer Copec kennen gelernt hatten. Leider hatten die Beiden mal wieder nicht so viel Zeit, erzählten uns aber, dass sie einen Käufer für unseren Georg kennen würden. Wir parkten unser Fahrzeug am Plaza und fuhren mit einem Bus zur Sternwarte von Mamalluca. 300 Tage im Jahr ist der Himmel über Vicuña wolkenlos, nur heute war es etwas bewölkt. Trotzdem war der Besuch von Mamalluca ein Erlebnis, wir durften durch das Teleskop u.a. den Saturn mit seinen Ringen und den Mond Titan beobachten. Die Führerin zeigte uns das Kreuz des Südens, das Sternzeichen des Scorpions und den roten Stern, der sein Herz darstellt. Gemeinsam mit dem Sternbild des Orions sieht man das Sternbild des Skorpions nie zusammen, nach griechischer Mythologie sind die beiden Feinde. Wir lernten, dass rote Sterne älter sind blaue und weiße und konnten alle zusammen auf einer Stelle beobachten in einem Sternencluster, der „Juwelbox“. Bei Mamalluca gibt es zwei Teleskope, ein digitales und ein analoges. Mit dem analogen konnte man sehen, wie schnell sich die Erde dreht und man das Sternbild wieder neu finden muss. Zurück im Ort blieben wir auch die Nacht über am Plaza stehen.

Mittwoch 20.05.09

Sundari und Khuda wohnten ganz in der Nähe von Vicuña und wir fuhren bei den Beiden vorbei. Sie hatten eine kleine Pension mit drei Cabañas, der Garten war wunderbar angelegt und auch die kleinen Häuser waren geschmackvoll eingerichtet. Ein Ort zum Wohlfühlen. Wir redeten mit ihnen über den Verkauf von Georg, der sich als schwierig herausstellte aufgrund des deutschen Kennzeichens. Als Abschiedsgeschenk gab es einen großen Beutel voll mit getrockneten Feigen aus ihrem Garten. Wir fuhren weiter um eine Pisco-Destellerie zu besichtigen. Die Straße zur Destellerie Los Noches war gesperrt bis halb sechs und so gingen wir doch notgedrungen zur Destellerie Mistral. Die Führung dort übernahm ein lustloses 13jähriges Mädchen, doch die Anlage war trotzdem toll und zum Schluss gab es noch eine Kostprobe von dem Pisco. An der Bar lernten wir einen Engländer Jules kennen und nahmen ihn mit nach Vicuña. Für die Nacht fuhren wir weiter zu einer Tankstelle in der Nähe von La Serena. Frederic hatte zusätzlich zu seinem Fingerproblem nun auch noch Bauchschmerzen wahrscheinlich dank des Wassers, das er bei Sundari und Khuda getrunken hatte. Der Café von Astrid war anscheinend heiß genug gewesen.

Donnerstag, 21.05.09

Wir standen wieder lange an der Tankstelle und versuchten mit Hilfe von Torsten über Skype unser Batterieproblem zu lösen. Die Zweitbatterie, die wir leider in Santiago mit der Starterbatterie vom Motor getauscht hatten war nicht mehr zu gebrauchen. Wir fuhren daher zum Supermarkt Lider und kauften eine neue Batterie. Diese bauten wir dann auch auf dem Parkplatz dort ein und probierten sie nachts an der Tankstelle aus.