Sonntag, 07.12.08

Heute geht es endlich los auf unsere große Reise. Nachdem Frederic noch ein paar Tage seine Familie besucht hat, treffen wir beide uns in Frankfurt. Von dort aus fliegen wir über Toronto bis nach Buenos Aires.

 

Montag, 08.12.08

Nach 25 Stunden Flug kommen wir endlich in Buenos Aires an. Wir nehmen ein Taxi (kostet ca. 100 Pesos) und fahren zu Evelyn, die hier ein Praktikum macht. Nach kurzer Begrüßung hatte uns ihre Mitbewohnerin schnell ein Hostal gesucht, in dem wir die nächsten 4 Tage wohnen werden. Al Eleph, 120 Pesos für uns beide pro Nacht, Chacabucco 447. Wir dachten BA sein günstiger. Abends waren wir noch Empenadas essen. Wollten uns eigentlich mit Evelyn treffen, aber die Kommunikation hat nicht richtig geklappt. Unglaublich müde sind wir früh zu Bett gegangen bei gefühlten 45° im Zimmer. Der Ventilator half da auch nicht mehr viel.

 

Dienstag, 09.12.08

Gleich morgens sind wir zu unserer Agency gegangen, die für unseren Autocontainer zuständig war. Eigentlich hätte uns Ines empfangen sollen, dafür konnten wir uns dann mit Monica unterhalten. Ein Stockwerk höher durften wir dann die 1. Rate unserer Containerabholung bezahlen, 345$. Das hatte super geklappt und wir waren bester Laune. Danach versuchten wir uns eine argentinische SIM-Karte für unser Handy zu besorgen. Das klingt leichter als es war. Nach mehreren Läden hatte uns endlich einer eine Karte verkauft, aber funktionieren tat sie trotzdem nicht. Jetzt mussten wir zum ersten Mal mit der argentinischen Bürokratie Kontakt aufnehmen. Nach dem üblichen Nummerziehen und fast einer Stunde Wartezeit in der Großfiliale unseres Handyanbieters funktionierte unsere SIM-Karte. Auch an diesem Abend waren wir sehr müde und gingen wieder früh schlafen.

 

Mittwoch, 10.12.08

Da uns unsere Agency erzählte, dass das Schiff erst am Dienstag angekommen sei, sind wir erst heute zum Hafen, um unseren Container in Empfang zu nehmen. Dafür bekamen wir von der Agency einen Lageplan mit einem Pfeil zu EMBA. Zum Glück fanden wir einen Taxifahrer, der sich für uns zu EMBA durchfragen konnte, alleine hätten wir noch ewig gesucht. EMBA war eine große Halle und daneben ein kleines Büro. Wir bekamen die Wartenummer 11. Nach ca. 3 Stunden Wartezeit war endlich Nummer 10 dran. Super dann sind wir ja gleich dran. „No once, comer“, sagte die Dame zu der wir grade gehen wollten. Alles klar also 1,5 Stunden Mittagspause. Nebenbei trafen wir noch ein anderes Paar, die auch ihr Auto verschifften, einen 5 Tonnen schweren Pick-up mit Wohnkabine. So was hätten wir ja auch gerne gehabt, wenn es nicht zu teuer gewesen wäre. Nach dem Mittagessen waren wir dann auch endlich dran. Nach ein paar Kopien und ein paar Stempeln durften wir wieder gehen und ca. 200m zu einem weiteren Gebäude. Nach ein paar Schaltern, Papieren, Stempeln und Unterschriften fuhren wir mit einem roten Bus zu einem anderen Gebäude. Hier sollten wir das Restgeld bezahlen. 734US-$. Mit soviel Geld hatten wir nicht gerechnet. Auf einmal gab es da noch einen weiteren Posten von 150$ und eine andere Rate war um 50$ gestiegen. Nach mehrmaligen Umherfragen ruften wir unsere Agency an. Ines konnte, wie auch immer, dafür sorgen, dass wir die 150$ nicht mehr zahlen mussten. Langsam kamen wir uns vor, wie in Asterix erobert Rom. Zum Glück hatten wir Hilfe von Guillermo, so dass wir bezahlen konnten und unseren Container für morgen bereit stehen sollte. Insgesamt waren wir über 9 Stunden in den Officinas und waren froh endlich gehen zu können, aber auch enttäuscht und wütend darüber, dass es überraschenderweise so teuer war.

Donnerstag, 11.12.08

Heute sollten wir endlich unseren Georg abholen können. Um neun Uhr waren wir bei EMBA, wir hofften nicht wieder so lange warten zu müssen. Wir kamen auch relativ schnell ohne Nummer ziehen dran. Jetzt brauchten wir nur noch eine numeró particular. Wieder die 200m zum anderen Gebäude in den 2. Stock. Erstaunlicherweise wusste der Mann sofort wer wir sind und was wir wollten. Wir gingen mit ihm hinaus und gelangten doch tatsächlich auf das Gelände vom Hafen, wo die Container standen. Mit einem Bus ging es zu unserem Container. Die Versiegelung wurde entfernt und wir konnten unseren Georg sehen. Er sprang sofort an und wir konnten bis vor die Schranken fahren. Leider durften wir noch nicht weiter, sondern mussten erst mal wieder in das Gebäude. Diverse Papiere, Stempel und Unterschriften später hatten wir anscheinend alles zusammen und durften durch die Schranken noch an 2 Kontrollen vorbei und waren dann endlich mit Georg unterwegs.

4 Handwerker die auf dem Parkplatz vor EMBA arbeiteten machten unseren Tresor fertig und wir fuhren in eine Estacionamiento (bewachter Parkplatz) in der Nähe von unserem Hostal. Wir fingen gleich an Georg mit unseren Sachen zu packen. Das dauerte natürlich viel länger als erwartet und so konnten wir uns erst sehr viel verspätet mit Evelyn und Hannes treffen.

Freitag, 12.12.08

Wir wollten unbedingt losfahren. Buenos Aires war teuer und wir wollten unbedingt unseren Georg ausprobieren. Nachdem wir die Buquebus-Tickts mit 30% weniger zurückgegeben hatten, in Georg all unseren Sachen gestopft hatten fuhren wir los. Doch wo genau hin wussten wir auch nicht. Erst mal raus aus BA. Das war leichter gesagt als getan, ohne richtige Karte, einem GPS-Gerät das eine verschobene Karte enthält und starkem Feierabendstau kamen wir nicht als BA raus. Wo sollten wir bloß schlafen? Nachts in der Stadt einfach im Wagen zu schlafen, soll gefährlich sein. Nach längerem Hin und Herfahren fanden wir einen Wachtposten, der eine Straße mit schöneren Häusern bewachte. Der nette Mann bot an während seiner Nachtschicht auf uns aufzupassen. Wir konnten Georg genau vor sein Wachthäuschen stellen und so konnten wir ungestört schlafen.

Samstag, 13.12.08

Nach dieser ersten Nacht und dem nicht so gutem Start unserer Reise hofften wir jetzt aus Buenos Aires herausgelangen zu können. Das ging dann auch schneller als erwartet. Viel ist nicht passiert an diesem Tag, außer einem fiesen Polizei-Abzock-Versuch. Der Polizist wollte wohl irgendwie seine Weihnachtskasse mit 300 US-$ auffüllen und dachte er, könne es ja mal mit uns versuchen. Nach vielem Diskutieren konnten wir schließlich dann doch entkommen ohne zu bezahlen. Eigentlich wollten wir ja nach Uruguay bei der Grenze in der Nähe von Gualeguaychú, als wir jedoch fast dort waren trafen wir auf eine Straßensperre. Später erfuhren wir das es diese schon seit 3 Jahren dort gibt. Tja, das brachte uns für Cononia und Montevideo 300 km Umweg und da wir sowieso eher nach Igauzú wollten, beschlossen wir weiter nach oben zu fahren. Übernachtung war dann auf einer Tankstelle.